Ein Ouijabrett

Das Ouija [wi:ʤə oder wi:ʤi], auch Hexenbrett genannt, betrachten Anhänger des Spiritismus als ein Hilfsmittel, um mit Geistwesen, ähnlich wie beim Gläserrücken, in Kontakt zu treten. Weitere Bezeichnungen sind Alphabettafel, Witchboard, Seelenschreiber und Talking Board. Das Wort Ouija wurde vermutlich aus dem französischen Wort „Oui“ (welches „ja“ bedeutet) und dem deutschen Wort „ja“ gebildet.[1]

Beschreibung und Geschichte[Bearbeiten]

Auf einem Ouija-Brett sind Zeichen abgebildet, meist das Alphabet, sowie die Ziffern und die Wörter „ja“ und „nein“. Bei manchen Boards stehen zusätzlich Wörter wie „Danke“, „Ich warte“, „Ende“, „Ich gehe“, oder Ähnliches. Zusätzlich gibt es einen Zeiger, der ein Zeichen markieren kann. Zur Benutzung muss man die Hände darauf legen und einige Zeit warten, bis er sich auf dem Brett bewegt. Die markierten Zeichen ergeben dann eine Botschaft. Meist werden diese Botschaften als Signale von paranormalen Wesen interpretiert. Der Führer des Zeigers soll sich dabei keines Einflusses auf dessen Bewegung über das Brett bewusst sein. Im Jahre 1891 wurde das Ouija-Board von dem US-amerikanischen Erfinder Elijah Bond patentiert.[2] Ein Jahr später wurde das Patent von William Fuld gekauft, der das Ouija-Brett veränderte und ein zweites Patent darauf anmeldete.[3] Mit ihm machte er ein Vermögen. 1966 verkaufte die Baltimore Talking Board Company, die von Fuld gegründete Firma, die Rechte am Ouija-Board an die Firma Parker Brothers.[4]

Übliche Erklärung des Phänomens[Bearbeiten]

Schon durch die Vorstellung oder Wahrnehmung einer Bewegung werden im Gehirn motorische Zentren aktiviert, was zur Folge hat, dass die Muskeln die vorgestellte Bewegung ansatzweise vollziehen. Wenn also die Beteiligten den Zeiger des Ouija-Bretts berühren und eine Bewegung erwarten, dann üben sie unbewusst durch kleinste Muskelbewegungen einen Druck aus und setzen ihn so in Bewegung. Dabei kann der Eindruck entstehen, er bewege sich ganz von selbst. Eine Erklärung hierbei ist, dass die „Botschaften“ in einem komplizierten gruppendynamischen Wechselspiel zwischen den Erwartungen (Suggestion) der einzelnen Teilnehmer entstehen.[5][6]

Händler bieten für das Ouija-Brett zusätzliche Zeiger mit Magnetkern an, mit denen man gezielt vermeintlich paranormale Botschaften erzeugen kann.[7]

Seit der Erfindung der Gestützten Kommunikation, einer scheinbaren Möglichkeit der Kommunikation mit Menschen mit Autismus oder Down-Syndrom, haben Wissenschaftler wiederholt auf die formalen und inhaltlichen Parallelen dieser Technik zu Ouija hingewiesen.[8] Vertreter der „Gestützten Kommunikation” weisen diese Kritik zurück. Sie räumen zwar ein, dass ein Teil der dabei entstandenen schriftlichen Ergebnisse möglicherweise auf einem „Ouija-Effekt“ beruht. Dies könne aber durch verbessertes Training der Stützer genannten Helfer verhindert werden.[9]

Literatur[Bearbeiten]

  • Stoker Hunt (1992): Ouija. The Most Dangerous Game. New York: HarperCollins ISBN 0-06-092350-4
  • Kathleen M. Dillon (1996): Ouija, in: Randow, Gero von (Hg.) (1996): Der Fremdling im Glas und weitere Anlässe zur Skepsis, entdeckt im „Skeptical Inquirer“, Reinbek: Rowohlt, S. 107-121; zuerst engl. (1993): Facilitated Communication, Autism, and Ouija, in: Skeptical Inquirer 17 (3), S. 281-287
  • Eleonore Jacobi (2003): Ouija. Channeln und Lebenshilfe mit dem Magischen Brett. München: Ansata ISBN 3-7787-7225-2 (aus Esoterikersicht)
  • Nerthus von Norderney (2007): Ouija. Tore zu anderen Welten durch Rituale und Seancen. Leipzig: Bohmeier 2007 ISBN 3-89094-545-7 (aus Esoterikersicht)
  • J. Edward Cornelius (2005): Aleister Crowley and the Ouija Board. Los Angeles: Feral House ISBN 1-932595-10-4 (aus okkultistischer Sicht)

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. http://dictionary.reference.com/browse/ouija
  2. http://www.google.com/patents?vid=446054 U.S. Patent 446,054
  3. http://www.williamfuld.com/ouija_patentsandtrademarks_williamfuld.html
  4. http://www.williamfuld.com/ouija5.html
  5. Cecil Adams, Ed Zotti: How does a Ouija board work?. The Straight Dope. 3. Juli 2000. Abgerufen am 27. Juli 2011.
  6. Robert T. Carroll: Ouija board. Skeptic’s Dictionary. 31. Oktober 2009. Abgerufen am 27. Juli 2011.
  7. z.B. www.unleashyourdreams.co.uk/Unleash_Your_Dreams/PK_Planchett.htm
  8. s. Dillon (1996); Herman H Spitz (1997): Nonconscious Movements. From Mystical Messages To Facilitated Communication. Mahwah (NJ)
  9. s. Anne M. Donnellan / Martha R. Leary (1997): Movement Differences and Diversity in Autism/Mental Retardation. Madison (WI); Douglas Biklen (1993): Communication Unbound: How Facilitated Communication is Challenging Traditional Views of Autism and Ability/Disability. New York



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