Paul Arnold (eigentlich Charles Joseph Paul Arnold; * 11. Februar 1909 in Sulz; † 1992 in Menton) war ein französischer Schriftsteller, Theaterhistoriker und Esoteriker. Er war Initiator und Mitgründer der Europäischen Buddhistischen Union.

Leben[Bearbeiten]

Ab 1926 studierte er Kunst und Jura in Straßburg und später Paris. Nach seinem Studium arbeitete er als hoher Beamter im französischen Justizministerium und später als Vorsitzender des Gerichtshofs in Paris. Seine Autorenkarriere begann 1946 mit der Veröffentlichung seines Buches Frontières du théâtre, das im folgenden Jahr von der Académie française ausgezeichnet wurde. Später übersetzte er aus dem Deutschen und Englischen ins Französische. Als Esoterik-Spezialist war er vor allem am Rosenkreuzertum interessiert. Sein Buch Geschichte der Rosenkreuzer und die Ursprünge der Freimaurerei war ein Meilenstein und wurde von verschiedene Autoren übernommen, darunter Frances Yates, Bernard Gorceix, Roland Edighoffer und Umberto Eco (der es auf Französisch neu verlegte und auf Italienisch übersetzte). Mehrere seiner Werke behandeln das Thema Esoterik, besonders seine Werke über William Shakespeare und Charles Baudelaire.

Durch ausgedehnte Reisen in Asien ab Mitte der 1950er Jahre kam Paul Arnold in Kontakt mit dem Buddhismus, für den er sich schon seit seiner Kindheit interessierte. Seine dabei gewonnenen Erfahrungen schildert er unter anderem in den Büchern Unter tibetischen Lamas (1971) und Bei den Weisen Japans (1975). Im Jahre 1973 gründete er die buddhistische Vereinigung La Tradition Bouddhiste und eröffnete ein spirituelles Zentrum in der Festung Fort-le-Bancs am Fuße der Alpen im Jura (Département Ain), das von einigen tibetischen Lamas und einem japanischen Zen-Meister besucht wurde. Im selben Jahr organisierte er zusammen mit anderen Gesellschaften eine europäische buddhistische Konferenz und regte die Gründung der Europäischen Buddhistischen Union an. Zusammen mit anderen europäischen buddhistischen Organisationen gründete er die Union 1975 und wurde ihr Vorsitzender.

Werke[Bearbeiten]

  • Frontières du théâtre, Paris, Éditions du Pavois, 1946
  • Le Dieu de Baudelaire, Paris, Savel, 1947
  • Ésotérisme de Shakespeare, Paris, Mercure de France, 1955. (dt. Esoterik im Werke Shakespeares, Berlin, Henssel, 1957)
  • Histoire Des Rose-Croix et les origines de la Franc-Maçonnerie, Paris, Mercure de France, 1955 ; Neuauflage mit Vorwort von Umberto Eco, Mercure de France, « Essais », 1990
  • Le Théâtre japonais. Nô, kabuki, shimpa, shingeki, Paris, l’Arche, 1957
  • Les Dévoyés, roman, Paris, A. Michel, 1958
  • Le Silence de Célia, Paris, Mercure de France, 1960
  • Une Larme pour tous, roman, Paris, Mercure de France, 1961
  • Avec les lamas tibétains. Chronique d’une expérience spirituelle, Paris, Fayard, 1970 (dt. Unter tibetischen Lamas. Chronik einer geistigen Erfahrung, Berlin, Henssel, 1971)
  • La Rose-Croix et ses rapports avec la Franc-maçonnerie. Essai de synthèse historique, Paris, G. P. Maisonneuve et Larose, 1970
  • Lecture de Shakespeare, Paris, Culture, art, loisirs, 1971
  • Avec les sages du Japon, Paris, Fayard, 1972 (dt. Bei den Weisen Japans, Zug (Schweiz), Ingse, 1975)
  • Ésotérisme de Baudelaire, Paris, J. Vrin, 1972
  • Les Grands inspirés. Fondateurs de religions, de Pythagore à Mohammed, Paris, Culture, art, loisirs, 1973
  • Le Zen et la tradition japonaise, Paris, Culture, art, loisirs, 1973
  • Clef pour Shakespeare. Ésotérisme de l’œuvre shakespearienne, Paris, J. Vrin, 1977
  • Le livre des morts Maya, Paris, Laffont, 1978 (dt. Das Totenbuch der Maya, Bern, Scherz, 1980)
  • Histoire secrète de l’Alsace, Paris, A. Michel, 1979
  • Le Neuvième soleil. Récit d’une apocalypse, Poët-Laval, Curandera, 1980
  • Le Mystère basque dévoilé, Monaco, Éditions du Rocher, 1982

Nachweise[Bearbeiten]

  • Kurzbiografie beim Internationalen Verbund der Arnold-Familien, abgerufen am 16. März 2010



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