Paneurhythmie-Tanz am See „Die Niere“ – einer der Sieben Rila-Seen

Die Paneurhythmie ist ein System von Übungen musikalisch-physischer Natur, das in den 1930er Jahren von Meister Beinsa Douno, mit bürgerlichem Namen Petar Danow, in Bulgarien geschaffen wurde. Sie gilt als eine der wichtigsten Methoden innerhalb der okkulten Schule der Universellen Weißen Bruderschaft, die dort von ihm zu Beginn des 20. Jahrhunderts eröffnet wurde.

Wesen der Paneurhythmie[Bearbeiten]

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Die Paneurhythmie ist ein geistiger Tanz, der als eine okkulte Methode wesentlich zum Ziel hat, die physischen, geistigen und mentalen Funktionen des Menschen durch plastische, von Musik begleitete, rhythmische Bewegungen in Harmonie zu bringen. Vermittels dessen kann der Menschen eine harmonische Verbindung mit der Natur, mit Gott und mit dem Universum aufbauen und zugleich sein Wesen im Einklang mit den kosmischen Schwingungen und Energien bringen. Die Paneurhythmie vereinigt in sich Poesie, Musik und Bewegung zu einem harmonischen Ganzen. Die Einheit zwischen diesen drei Komponenten zeichnet sie auf eine besondere Weise aus, da sie sich dadurch wesentlich von anderen spirituellen Praktiken beispielsweise von der Yoga oder vergleichbaren östlichen Methoden unterscheidet. Weil bei ihr den regen Umgang mit der Natur und mit ihren Energien erstrebt wird, wird sie morgens in der Natur ausgeführt. Peter Danow charakterisiert sie folgendermaßen: „Die Paneurhythmie ist ein vernünftiger Austausch mit den Kräften der lebendigen Natur. Sie ist eine Wissenschaft zur Aufnahme der vernünftigen Bewegungen in der Natur. Bei der Paneurhythmie begrüßt und empfängt der Mensch das Göttliche und das Mächtige, das das Universum errichtet und für die große Idee des Lebens arbeiten geht. Die Paneurhythmie ist die harmonische, schöpferische Äußerung des göttlichen Ursprungs im Universum.“ [1]

Die Paneurhythmie wird vom 22. März bis zum 22. September getanzt, weil sich die Schwingungen der Natur zu dieser Zeit besonders wohltuend auf die menschliche Gesundheit, auf das physische und geistige Gleichgewicht auswirken. Sie bringt den einheitlichen kosmischen Rhythmus zum Ausdruck, das dem Leben zugrunde liegt. Daraus geht auch die äußere Struktur des Tanzes und die besondere kreisförmige Stellung der Tanzenden hervor. Da in der Paneurhythmie die harmonische Ordnung eines jeden Sonnensystems symbolisch nachgebildet wird, wird sie paarweise im Kreis gegen den Uhrzeigersinn um ein Zentrum getanzt. Meistens wird das Zentrum von den Musikern gebildet, die den Tanz musikalisch mit der speziell für die Paneurhythmie von Peter Danow komponierten Musik begleiten. Auf diese Weise wird der Rhythmus des Tanzes bestimmt. Zu jeder einzelnen Übung wird eine bestimmte Melodie gespielt, die die musikalische Komponente der Übung ausmacht. Eine unbegrenzte Zahl an Teilnehmern können sich an ihr beteiligen. Obwohl es keine Begrenzung bei den Instrumenten gibt, wird die Geige mit Vorrang verwendet.

In Bulgarien wird die Paneurhythmie in vielen Städten täglich getanzt. Vom 1. August bis zum 22. August wird sie innerhalb der geistigen Sommerschule besonders zelebriert, die seit 1920 jährlich im Rilagebirge, im Bergkessel der Sieben Rila-Seen stattfindet. Dort kommen tausende Menschen aus der ganzen Welt zusammen, um die Paneurhythmie auf einer großen Wiese bei dem fünften See „die Niere“ zu tanzen. Sie wird außerdem auf alle fünf Kontinenten getanzt.

Die Paneurhythmie besteht aus dreißig rhythmischen Übungen und wird in drei unterschiedlichen Hauptteile gegliedert:

  1. paneurhythmischer Zyklus aus 28 Übungen
  2. der Zyklus „Sonnenstrahlen“
  3. der Zyklus „Pentagramm“.

Nach der Lehre der Universellen Weißen Bruderschaft ist der Tanz eine okkulte Hauptmethode, die auf die sieben hermetischen Universalprinzipien gründet:

  • Das Prinzip der Vernunft
  • Das Prinzip der Entsprechung
  • Das Prinzip der Schwingungen oder Bewegungen
  • Das Prinzip der Polarität, der Dualität, der Zweiheit
  • Das Prinzip des Rhythmus
  • Das Prinzip der Ursache und Wirkung
  • Das Prinzip der Einheit und der Verwandtschaft

Vermittels dessen ermöglicht sie den Tanzenden eine Verbindung mit dem Licht und mit den übersinnlichen Welten aufzubauen. Im Tanz selbst ist das Moment der sogenannten sakralen Geometrie vordergründig, da während des Tanzens die Tanzenden nicht nur unterschiedliche Figuren, die eine besondere Bedeutung haben, bilden. Der Paneurhythmie liegen außerdem Figuren wie das Pentagramm, die Vesica Piscis, der vitruvianische Mensch von Leonardo da Vinci zugrunde. Im Pentagramm erreicht die Paneurhythmie ihren Höhepunkt, der die Idee des vollkommenen Menschen symbolisiert. Durch die sukzessive Verwirklichung der fünf Kardinaltugenden Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit, Tugend und Wahrheit im Pentagramm, die der fünf Spitzen des Pentagramms entsprechen, kann der Mensch die Vollkommenheit erreichen und auf diese Weise in sich den neuen Menschen bilden. Der neue Mensch ist nach Peter Danow die Zusammensetzung dieser Tugenden, die in seinem Wesen in Bewegung gebracht, d. h. angewendet wurden.

Laut Peter Danow ist der lebendige Kreis der Paneurhythmie das Emblem eines vollkommenen, harmonischen Lebens, das die Menschheit erstrebt. Dieses sei der Vorbote einer neuen Hochkultur, die jetzt kommt. Es ist das lebendige Zentrum der Kräfte der vernünftigen Natur, die jetzt in der menschlichen Seele wirken.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Peter Danow, Prinzipien der Paneurhythmie, Sofia, 1938, S. 1.



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